Hufbeinsenkung

Hufbeinsenkung

Ist die Huflederhaut so stark geschädigt, dass sie das Hufbein, wie unter Hufanatomie beschrieben, nicht mehr oben in der Hufkapsel halten kann, sinkt das Hufbein mehr oder weniger stark in der Hufkapsel ab. Dabei wird die Lamellenlederhaut rundherum natürlich extrem stark gedehnt und dadurch sehr stark geschädigt. Gleichzeitig drückt das Hufbein noch auf die Sohlenlederhaut, die dadurch gequetscht und geschädigt wird, ebenso die Blutgefäße.
Auch bei der Hufbeinsenkung kann noch unterschieden werden, ob das Hufbein rotiert ist oder nicht. Meistens tritt eine Hufbeinsenkung immer mit einer Hufbeinrotation auf. Dadurch drückt das Hufbein „lediglich“ mit seiner Spitze auf die Sohlenlederhaut und quetscht diese.
Durch die Quetschung der Sohlenlederhaut wird nicht nur Gewebe zerstört, sondern auch die Durchblutung und damit die Nährstoffversorgung in der Sohlenlederhaut und im gesamten Huf reduziert. Zu erkennen ist dies oft dadurch, dass vor der Strahlspitze Sohlenhorn fehlt. Beim Ausschneiden sind in diesem Bereich sichelförmig Einblutungen in das Sohlenhorn zu erkennen.
Bei einer Hufbeinsenkung ist das Gewölbe reduziert, da das Hufbein nicht nur auf die Sohlenlederhaut drückt, sondern diese samt Sohle auch nach unten schiebt. Ansonsten würde man ja nicht von einer Senkung sprechen.

Folgen / Symptome:
- plötzliche, starke Lahmheit
- fehlendes oder reduziertes Gewölbe
- Durchblutungsmangel im Huf
Es müssen nicht alle Symptome auftreten.

Ursachen:
- zu lange Trachten
- zu lange Eckstreben
Es müssen nicht alle Ursachen vorliegen.

Eine Futterumstellung, falsches Futter oder eine Vergiftung können Auslöser sein, da sich der Stoffwechsel dadurch stark negativ verändern kann, sind aber nie die Ursache. Als Ursache muss ein Defekt oder Schaden im Huf vorliegen.

Heilungsaussichten:
Bei richtiger Hufbearbeitung (kein Hufbeschlag!) kann sich das Hufbein wieder einhängen. Das Wandhorn wächst dann wieder physiognomisch richtig, parallel zum Hufbein herunter. Meist entsteht dann ein umlaufender Knick in der Hufkapsel. Pferde mit einer Hufbeinsenkung sollten entweder auf glattem, hartem Boden oder Gummiboden gehalten werden (keine Boxenruhe!) und während der Genesung nicht geritten werden, sondern ledig Spazieren geführt werden. Bei den Spaziergängen können Hufschuhe zum besseren Laufen beitragen. Die Hufkorrektur kann unter entsprechenden Haltungsbedingungen ambulant, idealer Weise aber stationär bei einem Hufheilpraktiker oder in einer entsprechenden Hufklinik durchgeführt werden. Die Genesung dauert ca. 6 - 12 Monate bis die Pferde wieder geritten werden können. Eine Beschwerdefreiheit kann schon nach wenigen Wochen bis Monaten eintreten.
OH
Bei Fragen kontaktieren Sie uns bitte.

Share by: