Hufmechanismus

Der Hufmechanismus

Die wohl bekannteste Funktion ist der Hufmechanismus. Dabei weitet sich der Huf unter Belastung und die Huflederhaut kann sich, wie ein Schwamm unter Wasser, mit Blut vollsaugen. Wird der Huf entlastet ziehen querverlaufende Bänder den Huf wieder zusammen. Dabei wird die Huflederhaut wieder wie ein Schwamm ausgedrückt und das Blut über die Venen nach oben Richtung Herz gepumpt (Blutpumpe). Die dabei gepumpte Menge Blut beträgt, je nach Hufgröße, ca. 20ml. Rechnet man das hoch, so ergibt sich bei vier Hufen eine Blutmenge von ca. 80l Blut pro Kilometer – je nach Hufgröße und Schrittlänge auch deutlich mehr. Dies ist für den Pferdeorganismus auch sehr wichtig, da, im Vergleich zum Raubtier, das Pferdeherz für das Körpergewicht zu klein ist. Sehr eindrucksvoll hat dies Prof. Dr. med. vet. C. C. Pollitt von der University of Queensland bereits 1992 erforscht und einen kurzen und anschaulichen Film über die erstaunlichen Ergebnisse veröffentlicht.
Folgen eines fehlenden Hufmechanismuses könne sehr vielfältig sein.

Folgen:
- fehlende Stoßdämpfung
- schlechte Nährstoffversorgung im Huf
- verlangsamter Stoffwechsel im Huf
- schlechtere Hornqualität
- reduzierte Funktion als Ausscheidungsorgan
- Stauungserscheinungen in den Beinen (dicke Beine / Lymphe)
- reduziertes Schmerzempfinden („eingeschlafene Füße“)
- verändertes Gangbild
- Überlastung des Herzens

Ursachen:
- falsche Hufgeometrie
- Hufbeinrotation
- Hufbeschlag / Klebebeschlag
- Hufschuhe (zum Teil)
- fehlende Bewegung
- falsche Hufbearbeitung


Alle Funktionen des Hufes können natürlich nur ausgeübt werden, wenn der Huf keinen Hufschutz (kein Hufbeschlag!) und eine physiognomisch richtige Form hat. Hufeisen, egal ob aus Kunststoff oder Metall, verhindern durch ihre Nagelung den Hufmechanismus, wodurch so ziemlich alle vorgesehen Funktionen ausgeschaltet werden (siehe Studie von Dr. Pollitt). Auch Hufschuhe sind dauerhaft angewendet keine Alternative und reduzieren die Funktionen. So kann der Untergrund bei Hufschuhen ebenfalls nicht mehr ertastet werden, und der Hufmechanismus ist auch eingeschränkt.
So bleibt als beste Lösung für den Pferdeorganismus nur ein funktionierender Barhuf mit einer physiognomisch richtigen Hufform – so wie es die Natur vorgesehen hat.
KR OH
Bei Fragen kontaktieren Sie uns bitte.


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